Es geht auch kurz
Das Rennen in Roth habe ich gut verkraftet und 4 Wochen später stand die Olympische Distanz beim Mey Generalbau Triathlon in Tübingen auf dem Plan. Tübingen deshalb, weil ich meiner Mutter versprochen habe mal einen Triathlon in ihrer Nähe zu machen – angemeldet war ich schon 2020, leider war das ja die letzten Jahre nix und dieses Jahr gab es das Rennen endlich wieder.
Also habe ich das Event mit einem Besuch bei meiner Mutter und Schwester verbunden. Am Sonntag ging es dann um 5:30 auf nach Tübingen. Ich wollte rechtzeitig dort sein um keinen Stress mit den Parkplätzen zu bekommen- bei 1000 Startern in einer Stadt wie Tübingen kann das durchaus ein Problem werden. Da alles total unproblematisch war, habe ich mein Material stressfrei in die Wechselzone gebracht – unter den Platanen auf der Neckarinsel die mit Abstand idyllischste Wechselzone die ich je gesehen habe.
Kurz vor dem Start habe ich noch meine Schwester und Nichte getroffen, es war schön sie nochmals zu sehen und zu wissen, dass sie da sind. Das Wetter ist Bombe, bester Sonnenschein- geschwommen wird aber trotzdem im Neo! Für mich eine gute Nachricht.
Um 8:30 geht es los, alle 3 Sekunden gehen 2 Athleten über die Treppenkonstruktion auf die Strecke. Um 8:38 wünsche ich meiner start- Partnerin alles Gute und dann geht es los auf die 1500m im Neckar. Das Wasser ist weniger schlimm wie erwartet, ich versuche aber so wenig wie möglich davon zu schlucken. Der Rolling Start bringt sehr viel Ordnung im das schwimmen, die anfängliche Prügelei fällt völlig weg und ich kann entspannt den Neckar runter schwimmen. Wie im Flug vergeht die Zeit zur wendeboje-dann geht es wieder stromaufwärts zurück zum Start. Ich versuche in Ufer zu schwimmen, da müsste die Strömung eigentlich geringer sein – so vermute ich … Nach gut 27 Minuten habe ich den Start wieder erreicht und mache mich auf zu meinem Fahrrad, obwohl ich eher im Mittelfeld gestartet bin, sind noch nicht so viele Räder weg. Ich glaube das schwimmen war ganz gut!
Das Rad muss noch ein ganzes Stück geschoben werden dann dürfen wir endlich aufsteigen. Ich entscheide mich erst über die Brücke den kleinen Anstieg hochzufahren ehe ich meine Schuhe anziehe. Funktioniert! An der Strecke sind schon viele Zuschauer, meine Mutter ist jetzt auch schon da. Wir fahren jetzt aus Tübingen raus, die Straße ist gut geteert und steigt langsam immer mehr an. Ich überhole einige Athleten und habe richtig Spaß. Die Strecke ist eine Pendel Strecke und ich zähle wie viele Athleten von der Spitze mir entgegenkommen ehe ich am Wendepunkt bin. So viele sind es nicht, ich komme auf ca 30 bis 40. Es scheint gut zu laufen!
Vom Wendepunkt zurück geht es wieder mit 50 bis 60 km/h abwärts und ich versuche immer schön Gas zu geben. Auf der zweiten Runde habe ich auf der gleichen Abfahrt dann ein kleiner taktischer Fehler gemacht. Ich habe eine Gruppe gleich zu Beginn überholt, leider ist mir aber der erste der Gruppe weggefahren und ich habe ihn einfach nicht mehr erwischt. So hatte ich dann 6 bis 7 Athleten im Schlepptau und keiner von denen wollte etwas Führungsarbeit übernehmen und bei ca 40 bis 60 km/h gibt es auch bei 10m Abstand noch einen merklichen Windschatten. Naja so habe ich halt vorne die Arbeit gemacht und bin dann wieder in die Wechselzone gerauscht. Dort ging es dann in die Laufschuhe und ab auf die 10km lange Laufstrecke. 4 Runden durch die schöne Tübingen Altstadt mit viel Hügeln und Kopfsteinpflaster – eine wirklich fordernde Strecke. Gleich zu Beginn hat mich eine Gruppe von 4 – 5 Mann überholt – die waren deutlich schneller als ich – vermutlich, weil sie sich auf dem Rad schön ausgeruht haben …. In den ersten beiden Runden habe ich meine Oberschenkel an den Anstiegen ganz schön gemerkt – da hat bis zum Krampf nicht viel gefehlt. Platzwechsel gab es kaum mehr welche, am Ende war die Strecke ohnehin mit etlichen Athleten der Sprint Distanz gefüllt und somit war die Übersicht eh dahin. Ich versuche bis zum Schluss dran zu bleiben, so langsam wird es auch ganz schön warm und ich habe keine Ahnung wie schnell ich laufe – meine Uhr zeigt durch das viele auf und ab, hin und her und die kleinen Gassen keine brauchbare Pace an.
Im Ziel angekommen dauert es kurz bis ich wieder zu Atem komme, meine Familie ist auch schon da, als mir meine Schwester ihr Handy mit meinem Ergebnis hinhält und ich sehe, dass ich in meiner Altersklasse auf dem 2.Platz (von 36 Startern in meiner AK) gelandet bin, kann ich es kaum fassen. Das erste Mal in einem Triathlon auf dem AK Treppchen – Wahnsinn!
Fazit:
Ein schönes Rennen, definitiv eine Reise wert. Für mich war es ein unvergessliches Wochenende, dass ich mit meiner Familie teilen konnte. Vielen Dank für euren Support!


